Zeitzeugen in der Sekundarschule Hohe Mark

Über den Nationalsozialismus, Krieg und Gefangenschaft zu lesen und zu hören ist für viele nichts Neues. Bilder und Berichte in den Medien beschreiben das, was sich damals ereignete jedoch nicht so eindrucksvoll, wie es Menschen können, die das Geschehen miterlebt haben.

So nutzte die Klasse im GL Unterricht die Gelegenheit und sprach mit Zeitzeugen, die sich sehr gerne den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellten.


Die Klasse 9a gemeinsam mit dem Zeitzeugen Horst Dorsch und seiner Lebensgefährtin

Einer dieser Zeitzeugen war der Kriegsveteran Horst Dorsch, der heute mit 93 Jahre immer noch unter den schmerzhaften Erinnerungen an den Krieg leidet. „Ich hätte  heulen können“, sagte er, denn meine Jugend habe ich in Stalingrad gelassen. Weihnachten 1943 wurde er an die Front geschickt und lernte schnell, dass es im Krieg  nur um „er oder ich“ ging. Nach seiner Verwundung geriet er in Gefangenschaft und durchlebte dort Demütigung, aber auch Menschlichkeit.

Alte Dokumente und Bücher brachte Horst Dorsch für die Klasse mit.

Ebenso eindrucksvoll waren die Erzählungen von Katharina Kinner, der Ur-Oma der Schülerin Lara Lütje. Der betagten Dame wollte die Klasse die Strapazen der Anreise ersparen und übergab ihre Fragen Lara, die  ein Interview mit ihrer 98jährigen Ur-Oma führte. Die Aufzeichnung des Interviews war für die Klasse hochspannend, denn die Zeitzeugin berichtete mit Witz und einer guten Portion Zorn, wie sie den Krieg als verheiratete junge Frau in Recklinghausen miterlebte.


Lara Lütje und ihr Bruder zusammen mit ihrer Ur-Oma Katharina Kinner.